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Essen

Weihnachtsgebäck – was steckt dahinter?

08.12.2025

Unsere süssen Begleiter in der Advents- und Weihnachtszeit stecken voller Geschichten.

Wir kennen sie, die schönen Teller mit Weihnachtsgebäck. Sie erinnern uns an unsere Kindheit, an Mutters- oder Grossmutters-Küche, an frühere Weihnachtsfeiern oder an eigene Backversuche. Und jeder von uns hat seine Favoriten. Der eine liebt Zitronenherzen, der andere Zimtsterne oder Spitzbueben. Wir geniessen die Guetzli im Mund und denken kaum daran, wie sie entstanden sind. Deshalb hier eine Auswahl:

 

Zimtsterne
Der Ursprung des Zimtsterns liegt vermutlich im frühen 16. Jahrhundert. Erste schriftliche Erwähnung 1536, als Kardinal Lorenzo Campeggio sie dem Kaiser Karl V. servierte. Bis ins 18. Jahrhundert blieben sie in der Schweiz selten, da Zimt sehr teuer war. Nur wohlhabende Bürger und Adlige konnten sich das Gewürz leisten.


Mailänderli
Mailänderli sind die beliebtesten Schweizer Weihnachtsguetzli. Ihre Geschichte reicht ins 18. Jahrhundert, erstmals als „Cateau de Milan“ belegt. Der Name weist auf Mailand hin, auch wenn die italienischen Varianten anders sind. Es handelt sich um ein einfaches Buttergebäck mit Mehl, Zucker, Butter und Zitrone. Typisch wird es in der Adventszeit gebacken. Und ja, viele Schweizer verwenden hier das Rezept nach Betty Bossi.


Tirggel
Zürcher Tirggel sind dünn, hart und voller Geschichte. Sie wurden in hölzerne Model gedrückt, die oft über Generationen weitergegeben wurden. Jede Form hatte eine eigene Geschichte – Stadtansicht, Tier oder Engel. Früher bewahrte man sie lange als essbare Erinnerungen auf. Manche fanden sie sogar zu schade zum Essen.


Spitzbuben
Der Name „Spitzbube“ leitet sich von Gauner oder Spitzel ab. Die Löcher im Keks zeigen, wie die Marmelade „ausspioniert“. Andere sagen, sie erinnern an Gesichter oder Kinder, die heimlich naschten. Das älteste Rezept stammt von 1929, der Begriff selbst ist älter.


Grittibänz
Die Tradition reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück, mit dem heiligen Nikolaus. Schon im 16. Jahrhundert ass man Teigfiguren am Nikolaustag. Früher oft aus Lebkuchenteig, heute meist aus süssem Zopfteig. „Gritti“ steht für alten Mann, „Bänz“ ist Kurzform von Benedikt.


Christstollen
Der Christstollen kommt aus Sachsen, verbreitete sich aber auch in der Schweiz. Früher war er ein Luxus mit getrockneten Früchten, Nüssen und Butter. Die Zuckerhaube symbolisiert den gewickelten Christuskörper. Jedes Stück trug so ein kleines Weihnachtsgeheimnis.


Panettone
Die Panettone-Story erzählt von „Toni“, einem armen Mailänder Bäcker. Um die Tochter seines Meisters zu gewinnen, erfand er ein reich verziertes Brot. Es enthielt Butter, Rosinen und Zitrusfrüchte. Das Brot wurde ein Hit und als „Pan de Toni“ bekannt. Daraus entstand wahrscheinlich das heutige Panettone.


 Spekulatius

Spekulatius stammt wahrscheinlich aus Belgien und den Niederlanden. Seit dem 18. Jahrhundert ist es dort beliebt, nicht nur zu Weihnachten. Früher war es wegen teurer Gewürze ein Luxusgebäck. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es breitenwirksam. In der Schweiz würzt man es klassisch mit Zimt, Kardamom und Nelken, in Belgien und den Niederlanden eher karamellig.

 

Hast du weitere Guetzlisorten mit einer interessanten Geschichte? Dann schreibe uns auf [email protected]. Wir ergänzen dann diesen Blog mit deinem Beitrag und deinem Vornamen.